Perfektionismus – Warum er dich nicht zum Erfolg führen wird und wie du auch unperfekt erfolgreich werden kannst.
Du gibst gern alles, und zwar am liebsten immer und überall.
Du willst gern alles 100%ig machen. Du willst DIE Top-Unternehmerin sein, die du dir in deinem Kopf vorstellst. Du willst alles alleine schaffen und bestenfalls dabei noch sensationell aussehen.
Das ist grundsätzlich auch nicht verwerflich. An sich ist es sogar eine sehr positive Eigenschaft, auf die du stolz sein kannst. Da gibt es nur ein Problem:
Du bist keine Superheldin. Auch wenn das ziemlich cool wäre …
Du bist eine „ganz normale“ Frau, die ein Business hat und zudem oftmals noch eine Familie und einen Haushalt wuppt. Du hast deine Verpflichtungen, Sorgen, Nöte und Ängste und leider weder einen Zauberstab, noch eine Superpille, oder gar einen Tag mit mehr als 24 Stunden, um alles auf die Reihe zu bekommen.
Du hast an manchen Tagen einfach eine zerzauste Frisur. Du hast auch mal vergessen, auf eine Mail zu antworten. Du hast nicht immer alles perfekt im Griff. Und ja, du hast oftmals eine zu hohe Erwartungshaltung an dich selbst.
Denn das ist der Knackpunkt. DU selbst setzt dich unter Druck, immer alles schaffen zu müssen. Und zwar zu 100 Prozent.
Muss das sein? Verdammt nein.
Manchmal ist es einfach gut, zu sagen: „Scheiss drauf! Das muss jetzt so ausreichen, wie es ist!“.
Vielleicht hast du mit einer kleinen Kleinigkeit, die dich gestört hat, Stunden verbracht, um diese zu optimieren. Stunden, die in der Regel nicht bezahlt werden. Stunden, die du für andere Aufgaben hättest verwenden können, um Umsatz zu machen oder Sport zu machen, dich mit Freunden treffen. Stunden, die du nie mehr wieder zurückbekommst.
Versteh mich nicht falsch. Ich möchte nicht, dass du jetzt anfängst zu pfuschen und alles schnell irgendwie hinklatschst. Ich möchte, dass du dich hin und wieder fragst, ob das, wofür du gerade unglaublich viel Zeit verwendest, wirklich die Zeit wert ist.
Ich bin selbst jemand, der alles ganz ordentlich und perfekt machen will. Ich bin so bekloppt, dass ich, wenn ich Besuch erwarte, nochmal meine komplette Wohnung putze oder mein Bett mache (was ich sonst ehrlicherweise nie mache – also das Bett, nicht die Wohnung putzen 😃). Früher saß ich gefühlt an jedem Post Stunden, nur damit er in meinen Augen auch wirklich perfekt ist – und trotzdem fand ich im Nachhinein immer irgendwelche Formulierungen, die mir nicht gefallen haben, oder Tippfehler.
Aber manchmal ist gut einfach gut genug.
Vor allem dann, wenn du dich nur noch an Kleinigkeiten aufhältst, die Deadline bedrohlich nahe ist, du eigentlich andere Dinge hättest längst anfangen müssen, du aber weißt, dass du die nächsten Tage keine Zeit dafür haben wirst – und du dafür weder bezahlt wirst, noch Lob oder Anerkennung kriegst.
Perfektionismus – Was ist das eigentlich?
In meiner Arbeit mit selbstständigen Frauen begegnet mir das Thema immer wieder. Dabei wird „das Beste geben“ oft mit „perfekt sein müssen“ gleichgestellt. Doch genau dieser Perfektionismus bremst oft dein Vorankommen aus. "Perfektionismus" steht für das Vollkommene, für die Vermeidung von Fehlern und für das bestmögliche Ergebnis. Das Streben nach einem sehr guten Ergebnis ist ja an sich eine positive Eigenschaft – zumindest so lange, bis es sich eben nicht mehr mit der Vollkommenheit vereinbaren lässt. Denn dann bist du schnell frustriert, Aufgaben werden aufgeschoben oder immer weiterbearbeitet, bis du sie vermeintlich perfekt erledigt hast.
Es stellt sich also die Frage: Wann ist Perfektionismus hinderlich für dein Business und wann bietet das unvermeidbare Scheitern an deinen eigenen Ansprüchen sogar Potenzial für Optimierungen? Immerhin kannst du aus Fehlern einiges lernen und so deinem Business letztendlich zu mehr Wachstum verhelfen. Wichtig ist dabei, zu erkennen, wann der Perfektionismus dich ausbremst. Und das ist unglaublich individuell. Deshalb lass uns zuerst eine andere Frage klären:
Was bedeutet Perfektionismus für dich?
Kannst du für dich definieren, wann etwas perfekt ist?
Wer bestimmt für dich, ob und wann etwas gut (genug) ist?
Welche Erfahrungen hast du mit perfekt-sein bzw. dem nicht-perfekt-sein bisher bereits gemacht?
Was denkst du über Menschen, die unperfekt sind bzw. unperfekte Ergebnisse abliefern?
All diese Erkenntnisse können dir letztendlich helfen, auch ein klein wenig unperfekt(er) zum Erfolg zu kommen. Denn:
Deine Definition von Perfektionismus hat direkten Einfluss auf deinen Erfolg!
Du überdenkst, überarbeitest, verwirfst und erfindest einiges immer wieder aufs Neue. Und dieses perfekt-sein-wollen kostet nicht nur Nerven und Energie, sondern vor allem auch deine Zeit. Und davon haben wir doch alle viel zu wenig, stimmt’s?
Perfektionismus schadet deinem Selbstwert!
Ständiges Aufschieben, Überarbeiten, Neuplanen etc. tut dir einfach nicht gut! Durch das ewige herum-perfektionieren beginnst du nämlich, an dir zu zweifeln und verlierst das Vertrauen in dich selbst.
Du bist dann so genervt, unmotiviert, abgelenkt und investierst viel zu viel Zeit in sinnlose Dinge, wodurch du auch viel weniger Zeit für Pausen und Erholung hast, was dich am Ende noch mehr nervt. Merkste selber, dass das keinen Sinn macht, oder?
Und dieser Kreislauf macht nicht nur sinnbildlich Kopfschmerzen, sondern führt außerdem noch zu negativer Energie bzw. Ausstrahlung. Und diese Energie schwingt in allem mit, was du tust bzw. mit der Welt teilst (sofern du es irgendwann doch als „perfekt genug“ befunden hast).
Und so beeinflusst Perfektionismus nicht nur dein Business-Erfolg, sondern auch deine Persönlichkeit.
Auch andere „Profis“ sind nicht perfekt!
Was ich festgestellt habe: Auch andere Profis – egal in welchem Bereich – haben keine perfekten Inhalte. Ich habe Texter-Webseiten gefunden, die Tippfehler hatten, Designerseiten, bei denen Layouts falsch dargestellt wurden, Marketing-Webseiten, die sich für mein Empfinden selbst schlecht vermarkteten.
Was macht es mit dir, wenn du solche kleinen Fehler bei Expertinnen findest?
Beruhigt es dich in erster Linie und nimmt dir den Druck raus, alles perfekt machen zu müssen? Gibt es dir Sicherheit, dass du das auch mindestens genauso gut schaffen kannst? Zeigt es dir, dass auch Expertinnen nicht perfekt sind und du nicht länger einem Ideal nachrennen solltest? Und hast du schonmal darüber nachgedacht, dass das, was für dich perfekt ist, noch lange nicht für andere perfekt sein muss?
Ein paar Gedanken zum Schluss:
Wenn dich in Zukunft dein Perfektionismus überrennt, denk daran: Du bist die Expertin, die Leute kommen zu dir, weil sie deine Expertise wünschen und nicht irgendein in deinem Kopf existierendes Bild von Perfektionismus, das du für dich nicht erreichen kannst.
Wenn du immer wartest, bis alles perfekt passt und du wirklich bereit bist, wartest du bis ans Ende deines Lebens.
🐚 Denke daran, dass deine (zukünftigen) Kund:innen nur darauf warten, dass sie dein Angebot in Anspruch nehmen können – und das geht letztendlich nur, wenn sie überhaupt mal etwas von dir finden.
🐚 Deinen Follower:innen & Kund:innen ist möglicherweise der menschliche, authentische Aspekt sogar sympathisch(er) (als super ausgefeilt & perfekt) und sie wissen ja auch gar nicht, wie viel mehr du aus etwas noch hättest machen wollen oder können.
🐚 In der Zeit, in der du noch überlegst, verbesserst und korrigierst, ist ein:e Mitbewerber:in vielleicht bereits („unperfekt“) mit einem ähnlichen Angebot rausgegangen und du hast eventuell das Nachsehen.
🐚 Sei ehrlich mit dir selbst und mach dir klar, wohin der Perfektionismus dich bringen soll und wo du möglicherweise tatsächlich landen wirst (sowohl auf der Erfolgs- als auch auf der mentalen bzw. Wohlfühl-Ebene)
Und merke dir vor allem:
Du wurdest geboren, um echt zu sein. Nicht, um perfekt zu sein.
Leidenschaft und Engagement für dein Business sind essenziell für deinen Erfolg. Der Ehrgeiz, immer das Beste zu geben, kann dafür sorgen, Großes zu erreichen - aber auch hier macht die Dosis das Gift. Ich persönlich finde, es ist Zeit für mehr Echtheit - vor allem in den sozialen Medien - und gerade als Unternehmer:innen dürfen wir durchaus mit gutem Beispiel vorangehen.
Du darfst dir vor allem klarmachen, dass genau deine persönliche „Unperfektheit“ vielleicht ausschlaggebend dafür ist, dass man dir folgt, dich mag und deine Angebote bucht oder kauft.
Lass uns also einfach öfter „einfach tun“ - weil ein „better done than perfect“ oft besser ist, als letztendlich vielleicht gar nichts zu tun. Und du darfst dir auch trauen, dem Perfektionismus auf den Grund zu gehen, ihn zu hinterfragen und zu überwinden. Denn all das, was dir dann gezeigt wird, ist ein wunderbarer Wegweiser für Wachstum, Entwicklung und Erfolg.
Liebst, deine Freundin im Ohr - Annette
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Investment: 330,- netto
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