Money Routine für Selbstständige - so sparst du Zeit und Nerven!

Der Satz, der mir bei Netzwerkveranstaltungen am häufigsten begegnet, wenn ich von meiner Expertise erzähle: „Ufff … jaaa …, um meine Finanzen sollte ich mich dann auch mal kümmern.“ Kennst du vielleicht, den Gedanken. Das Problem ist: Wir lernen es nirgendwo. Selbst im betriebswirtschaftlichen Studium ist es mehr Theorie als Praxis. Und dann dieses Wissen, oder die Erfahrung aus dem Praktikum in einem Konzern auf die eigene Selbständigkeit zu übertragen, ist nochmal eine andere Nummer.

Doch wenn du mit deiner Selbständigkeit wachsen oder sogar ein Unternehmen aufbauen willst, dann brauchst du ein gesundes, finanzielles Fundament. Mehr Umsatz löst dieses Problem dann (leider) nicht, sondern verstärkt es oft noch, da mehr Umsatz mit höheren Kosten sowie Steuern einhergeht. Vielleicht hast du diese Erfahrung bereits gemacht.

Dich regelmäßig um deine Finanzen zu kümmern, ist wirklich ein Gamechanger. Und was wäre, wenn du eine Money Routine hättest, die dich nicht viel Zeit kostet, dir wahnsinnig viele Nerven spart und gleichzeitig dafür sorgt, dass du immer den Überblick behältst?

Und die dir vielleicht sogar Spaß macht?

Ich bin übrigens Jenny, Gründerin von „Fintastisk“ und Expertin für Unternehmensfinanzen. Ich zeige Selbständigen wie dir, wie sie ihre Finanzen sinnvoll managen, sodass das Thema nicht mehr mit Druck belastet ist, sondern dir die Freiheit und Leichtigkeit bringt, wegen der du dich einmal selbständig gemacht hast. 

Darum solltest du eine Money Routine haben

In der Selbständigkeit bist du selbst für alles verantwortlich. Und gerade eine Verantwortung stellt viele Selbständige immer wieder vor eine Herausforderung: Die eigenen Finanzen zu organisieren. Dabei ist das so wichtig. Denn anders als im Angestelltenverhältnis kommt in der Selbständigkeit nicht mehr regelmäßig Geld rein. Es gibt Schwankungen, du fällst mal aus wegen Krankheit, es gibt wirtschaftliche Krisen, und für all das musst du selbst vorsorgen. Diese Situationen sind ganz normal und sollen dich künftig nicht mehr stressen.

Selbst als ich noch keine Umsätze hatte, habe ich mich regelmäßig mit meinen Finanzen beschäftigt und mir eine Money Routine kreiert. Es ist ein schönes Ritual, um die Woche zu starten – oder zu beenden. Denn es suggeriert: „Hey, ich kümmer mich um mein Geld.“ Und egal, was im Außen los ist, ich weiß: Ein Blick auf meine Tabellen und meine Konten und ich weiß genau, wo ich stehe. Vielleicht kannst du dir vorstellen, wie viel Stress mir das erspart und wie viel Klarheit über die nächsten Schritte ich dadurch regelmäßig bekomme. Möchtest du das auch angehen?

Wöchentliche Tasks deiner Money Routine

Persönlich starte ich meine Woche seit nun fast 3 Jahren immer mit einem CEO & CFO Date. Das heißt, ich schaue mir an, was die Woche ansteht, beantworte für mich selbst ein paar Reflexionsfragen und checke mit meinen Finanzen ein.

Die Frage, die mir oft gestellt wird, ist: „Wie oft muss, ich denn was überhaupt machen?“ – Das kommt natürlich etwas darauf an, wie viele Transaktionen du in einer Woche hast, ob du monatliche Rechnungen stellst oder man dauerhaft bei dir buchen kann und auf dein Geldverhalten generell (tendierst du eher zum Overspending und solltest schnell Rücklagen bilden, oder fällt es dir leicht, Geld auch mal liegen zu lassen?).

Hier kommen meine Best Practice Empfehlungen für dich:

  • Einnahmen und Ausgaben prüfen

    Was ging in der letzten Woche raus, was ist reingekommen? Gerade wenn du immer wieder den Überblick verlierst, wo dein Geld hinkommt, ist dieser Punkt essenziell. Schau hier gerne privat und im Business, was auf deinen Konten passiert.

  • Rechnungen stellen und bezahlen

    Ganz ehrlich: Ich bezahle jede Rechnung, die ich bekomme, sofort. Aus Wertschätzung und weil ich es mir auch so wünschen würde. Bei meinen Kund:innen, die ich in der Buchhaltung betreue, kümmere ich mich einmal in der Woche um die Rechnungen. So entdeckst du auch falsche Rechnungen zeitnah und kannst diese korrigieren lassen.

  • Belegmanagement

    Sortiere Mails mit Belegen direkt um, nutze Automationen, spiel Belege direkt in dein Buchhaltungstool ein – lass den Haufen nicht zu groß werden und behalte den Überblick.

    Weitere wöchentliche Tasks können sein: Dein Nettovermögen tracken und deine Rücklagen umbuchen.

Monatliche Money Check-ins

Wenn du dich bereits wöchentlich um deine Finanzen kümmerst, geht der monatliche Check-in schnell. Wenn dir wöchentlich zu viel ist, setz dich zumindest zweimal im Monat ran.

Was du außer den bereits genannten Tasks monatlich machen solltest:

  • Zahl dir ein Gehalt aus

    Wie oben schon erwähnt, bist du in der Selbständigkeit dafür verantwortlich, dass du genug Geld auf deinem privaten Konto für Miete, Krankenkasse und deine weiteren privaten Ausgaben hast. Also zahl dir mindestens einmal im Monat ein „Gehalt“ aus. Achtung: Wenn du eine Kapitalgesellschaft gegründet hast, besprich das mit deiner/deinem Steuerberater:in.

  • Plan-Ist-Abgleich mit deiner Finanzplanung

    Wirf mindestens einmal im Monat einen Blick auf deine Planung. Prüfe, wo du von den geplanten Ausgaben abgewichen bist, zum Beispiel durch Impulskäufe, und ob du dein Umsatzziel erreicht hast. Wenn nicht, woran lag es? Wie viel brauchst du dann im nächsten Monat? Wo sollte demnach dein Fokus liegen?

    All das verrät dir eine Finanzplanung.

  • Buchhaltung/Steuerberatung

    Falls noch nicht geschehen, verbuche mindestens monatlich deine Belege und prüfe (z.B. anhand von Kontoauszügen), dass alles vollständig ist.

    Wenn du mit einer Steuerberatungskanzlei arbeitest, reiche monatlich deine Belege ein. Auch, wenn du keine monatliche Voranmeldung machst. Aber so gibst du den Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, nicht alles auf den letzten Drücker zu machen. Weise sie auch auf besondere Sachverhalte hin (und notier dir diese ebenfalls für Rückfragen).

  • Rücklagen

    Überprüfe deine Rücklagen: Hast du genug für die voraussichtliche Steuerlast zurückgelegt? Für Krankheit? Für deinen Urlaub, in dem du dir endlich mal ein paar Tage Auszeit gönnst? Für Investitionen, die bald im Business anstehen?

Langfristige Strategie

Deine langfristige Strategie muss in der Regel nicht ständig überprüft und überwacht werden. Da genügt es, wenn du dich einmal intensiv damit beschäftigst, sie für dich festlegst und dann konsequent darauf hinarbeitest.

Einmal im Jahr kannst du dann überprüfen, ob du on track bist. Doch was fällt hier mit rein?

  • Altersvorsorge

    In der Selbständigkeit bist du für alles verantwortlich. Auch für deine Altersvorsorge. Hast du dich darum schon gekümmert? Was ist deine Strategie? Möchtest du auf eine Versicherung setzen, auf Aktien, ETFs, Immobilien … Und was sind dann deine nächsten Schritte?

  • Versicherungen

    Bist du für Notfälle abgesichert, zum Beispiel durch eine Betriebshaftpflicht- oder eine Rechtsschutzversicherung? Heutzutage könnte auch eine Cyberschutzversicherung relevant werden.

  • Investitionen

    Investitionen können einerseits die gerade genannten Punkte für deine Altersvorsorge sein. Aber auch, um dein Business wachsen zu lassen, darfst du dir eine Investitionsstrategie überlegen. Welche Themen sind in den nächsten Monaten (wirklich) dran? Was bringt dich gerade? Mit welchen Mentor:innen oder Coaches möchtest du arbeiten? Und zahlt das auf deine gesamte Businessstrategie ein?

    Hier darfst du dich auch immer wieder mit deiner Vision verbinden und überprüfen, was das für deine Finanzen langfristig bedeutet.

Fazit zur Money Routine

Überprüfe jetzt gleich, welche der Punkte du schon regelmäßig angehst – und was du vielleicht immer wieder aufschiebst. Trag dir einen Termin in den Kalender ein, wann du dich darum kümmern möchtest. Hol dir Unterstützung und lass dich beraten, wenn du alleine nicht weiterkommst.

Pro-Tipp: Wenn Finanzen ein Thema sind, dass dir Stress verursacht, nimm unbedingt deinen Körper mit. Tanze eine Runde vor und nach deiner Routine, gib dem Termin einen Namen wie „Money Date“, „CFO Date“, „Wealth Ceremony“, verwöhn dich mit einem besonderen Getränk oder mach dich besonders hübsch, um dich mit deinem CFO Self zu verbinden.

Deine Money Routine ist der Schlüssel zu deinem finanziell gesunden Business – und letztendlich zu deiner finanziellen Freiheit.


How to start dating your money?

Aus der Zusammenarbeit mit zahlreichen Kund:innen in den letzten 3 Jahren habe ich „Richuals“ entwickelt. Der Onlinekurs für deine Finanzroutine, der Mindset und fachlichen Input zusammenbringt und für Leichtigkeit in deinen Finanzen sorgt.

Hör dir die Impulse für deinen täglichen Umgang mit Geld an und schnapp dir die Checkliste, um bei deinem Money Date auch wirklich an alles zu denken.

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Mehr Infos zur Gastexpertin Jenny Weigand findest du hier:

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Jenny Weigand | fintastik

Business Finanzen & Coaching für Selbstständige und kleine Unternehmen

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