Nein sagen können ist eine Kunst, die du in der Selbstständigkeit unbedingt beherrschen solltest

Kolumne Freundin im Ohr Annette Schuster im Online Magazin vigency's mag

To be honest…

„Nein sagen“ ist etwas, was mir oft sehr schwerfällt. Und das, obwohl es doch eigentlich keine Schwäche, sondern viel mehr eine Stärke ist. Denn dieses kleine Wort hat nicht nur sehr viel Macht, sondern bringt auch dein Business nach vorne, wenn du es richtig einsetzt. 

Vor einigen Jahren musste ich ständig „nein“ sagen: Nein zu Freunden, weil ich arbeiten musste und deshalb keine Zeit hatte mich mit ihnen zu treffen. Nein zum Spontanurlaub, weil ich mein Business irgendwie voranbringen musste. Nein zu Träumen und Wünschen, weil mir einfach die Kohle dazu fehlte. 

Manchmal ist „nein“ sagen überlebensnotwendig, gut und richtig. Und es ist auch wichtig, nein sagen zu können! Es ist einfach unmöglich, alles zu machen. Denn dein Tag hat auch nur 24 Stunden. Manchmal kann „nein“ sagen, aber auch echt ätzend sein. Das war bei mir jedenfalls früher der Fall. Bei jedem „nein“ hatte ich sooft ein schlechtes Gewissen. Und bevor ich das kleine Wörtchen „nein“ über meine Lippen bringen konnte, stopfte ich mir lieber meinen Terminkalender voll.

Ich war ständig für andere da, arbeitete 50+ Stunden pro Woche, versuchte alles irgendwie unter einen Hut zu kriegen und am Ende war ich diejenige, die auf der Strecke blieb. Da war keine Energie mehr für Freunde, meinen Mann, einem Hobby oder gar für mich. 

Ich war stolz darauf, was ich alles „geleistet“ habe. Denn ich war schon immer der festen Überzeugung, dass, nur wenn ich etwas leiste und hart genug arbeite, ich auch etwas wert bin. Bis irgendwann der Punkt kam, wo es nicht mehr weiter ging. Hallo Burnout!

Heute ist das anders.
Heute sage ich auch mal nein.

Heute kann ich auch mal nein sagen – und das mit gutem Gewissen. Und nicht nur das: Ich bin auch kreativer, produktiver und organisierter. Außerdem sage ich wesentlich seltener „nein“ zu Dingen, die ich mir guttun würden oder die ich gern machen würde.

Warum? Weil ich weiß, wie ich meine Zeit optimal planen kann, um mir selbst Freiräume zu schaffen, um die Dinge machen zu können, die mir wichtig sind!

Und das ist genau der springende Punkt. Früher hatte ich auch eine sehr gute Zeitplanung. Was aber in meiner Zeitplanung fehlte, war vor allem Zeit, für mich selbst – und damit meine ich nicht Binge-Watching bei Netflix oder in mal in der Badewanne planschen. Es ging um Dinge, die mir wichtig sind und nichts mit Arbeit oder meinem Business zu tun haben. 

Heute gönne ich mir auch regelmäßig freie Tage, eine ausgiebige Kaffeepause, Mittagspause im Fitnessstudio oder einfach einen langen Spaziergang. Dafür sage ich „nein“ zu anderen Dingen, wie zum Beispiel Anfragen für Live-Workshops in Firmen, die in mir mehr Stress auslösen, als sie mir letztendlich bringen würden. Denn ich bin einfach nicht die Person, die gerne vor großem Publikum spricht – das ist einfach nicht mein Ding. Früher hätte ich es einfach gemacht, schon alleine wegen der Kohle. Heute sage ich bewusst „nein“, weil ich mich damit einfach nicht wohlfühle. Ich streiche Besorgungen, die nicht unbedingt notwendig sind, oder auch banale Dinge wie Kuchen backen, nur weil es am Sonntagnachmittag erwartet werden könnte, wenn Besuch vor der Tür steht.

Nein sagen lernen: Ohne geht’s nicht!

  • Verhandeln geht nicht, wenn du nicht „nein“ sagen kannst.

  • Konflikte lösen geht nicht, wenn du nicht „nein“ sagen kannst.

  • Deine Grenzen einhalten oder verteidigen geht nicht, wenn du nicht „nein“ sagen kannst.

  • Auch Zeitplanung funktioniert nicht, wenn du nicht „nein“ sagen kannst.

Und trotzdem fällt uns selten etwas so schwer und löst so viel Angst und Widerstand aus, wie dieses kleine Wörtchen auszusprechen. Das Verrückte ist, dass „nein“ sagen so viel Positives mit sich bringt. Nicht nur, weil es dich unendlich befreit, du zu dir selbst stehst und dir gerade Freiraum für andere Dinge geschaffen hast. Du bist danach auch mächtig stolz auf dich, weil du deine Komfortzone verlassen hast. Dieses kleine Wort setzt, nachdem du es ausgesprochen hast, eine einzigartige Energie frei, weil du dich gut fühlst. Jetzt stell dir mal vor, was du mit dieser Energy alles anstellen könntest.

Dazu kommt, dass du dich deutlich seltener in Situationen wiederfindest, die dir unangenehm sind und in denen du dich nicht wohlfühlst. Hektik und Stress – Stichwort: „OMG ich muss heute noch so viel erledigen“ – wirst du deutlich leichter im Griff haben. Und das Allerwichtigste: Du bist im Nachhinein nicht sauer auf dich, weil du mal wieder zu etwas „Ja“ gesagt hast, obwohl du eigentlich „Nein“ gemeint hast.

Nein sagen ist schön!

Und gleichzeitig ist es eine Kunst. Denn: Du musst lernen „nein“ zu den richtigen und „ja“ zu den wichtigen Dingen zu sagen. Oftmals ist es doch so, dass du zu Dingen „ja“ sagst, die du eigentlich gar nicht machen möchtest. Du hast „ja“ gesagt, weil du irgendwie dachtest, dass es so von dir erwartet wird. Dafür sagst du zu Dingen „nein“, die du eigentlich wahnsinnig gerne gemacht hättest. Warum? Weil du deine Zeit mit wichtigen und weniger wichtigen Dingen bereits verplant hast. Absagen? Das machst du natürlich nicht. Das gehört sich doch nicht, was sollen denn die anderen denken? 

Frage dich: Wie oft sagst du spontan zu etwas „ja“, wenn dich jemand um einen Gefallen bittet? Und wie oft ärgerst du dich hinterher, „ja“ gesagt zu haben? Merkste selber, oder?

Mit dem Wort „Nein“ sind in unseren Köpfen negative Dinge verankert: Der andere kann mich dann nicht mehr leiden, damit enttäusche ich Menschen, ich bin zu egoistisch… Solche negativen Gedanken können dir Angst machen. Deswegen sagst du eher „ja“, damit dir das auf keinen Fall passiert.  

Du hast die Wahl!
Mach dir das immer wieder bewusst. 

Indem du „nein“ sagst, wenn du es auch wirklich so meinst, stehst du für dich selbst ein, zeigst anderen, wo deine Grenzen liegen und hast zusätzlich freie Zeit, die du für Dinge nutzen kannst, die dir guttun. Also mach dir bewusst, was wirklich gemacht werden muss und was nicht. Es ist eine Frage der Prioritäten und du selbst solltest IMMER Priorität eins für dich sein.

Mach dich frei und sag bewusst „Nein“. Stehe für dich und deine Bedürfnisse ein. Du wirst merken, wie es nicht nur dir guttut, sondern auch deinem Terminkalender. Du bist es dir wert! 

Remember this: Ein „Nein“ zu anderen ist ein „Ja“ zu dir selbst.

Liebst, deine Freundin im Ohr - Annette

 

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Annette Schuster | Freundin im Ohr

Gründerin von „Freundin im Ohr", ausgebildete Psychologische Beraterin, Coach für mentale Gesundheit und Podcast-Host von "Freundin im Ohr - der Podcast für deine mentale Gesundheit in der Selbstständigkeit".

https://www.freundinimohr.de/
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